Juli 23 | Pflanze der Woche IV
Zeit der Türkenbunde
Der Türkenbund, Lilium martagon, hat eine sehr weite Verbreitung, er kommt in ganz Eurasien vor, westlich von Portugal über S.-Frankreich bis in den Osten. Mittel und Süditalien und das westliche N-Europa werden dabei ausgespart. Ansonsten geht das Verbreitungsgebiet bis nach Sibirien, in die nördliche Mongolei, bis in den südlichen Kaukasus. Das ist auch der Grund für einige Varietäten und Formen, somit bildet die Art eine eigene Sektion, die die Botaniker als Martagon-Sektion bezeichnen. Diese ist an den typischen Türkenbundform mit den zurückgebogenen Blütenblättern und weit herausragenden Stempel und Staubgefässen zu erkennen. Alle Varietäten wachsen auf Kalk, sind aber auch auf anderen Böden, mancherorts auch im Silikat zu finden. Gartenhumus und fette Böden vertragen sie im Wurzelbereich nicht, deswegen werden sie oft als schwierig zu haltende Pflanzen angesehen. Sie steigen bis auf über 2100 m hoch in die Berge. Rehe lieben die Knospen, ein Grund warum wir sie in den Alpen mancherorts nur schwerlich entdecken, obwohl sie zahlreich bei uns wachsen. Sie können sich bei wiederholten Frass Schäden mehrere Jahre in den Boden zurückziehen um wieder Kräfte zu sammeln.
Das Bild zeigt Lilium martagon (Türkenbund-Lilie) am Standort im Alpinum