Juni 22 | Garten-News Teil I
Jede Jahreszeit hat ihre ganz eigenen Reize
Um diese Zeit blühen mancherorts die Wiesen, so wie wir uns das wünschen. Die Orchideenwiesen sind gerade besonders attraktiv. Da, wo Gülle ausgebracht wurde, sind auf Dauer keine Orchideen mehr zu finden. Hier ist der Löwenzahn zur Zeigerpflanze für überdüngte Wiesen geworden.
Die gerne etwas feuchter stehenden Dactylorhiza majalis (Breitblättriges Knabenkraut) stehen nun in der Hochblüte. Auch wenn diese Art bei uns weit verbreitet ist, steht sie wie alle Orchideen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht gepflückt und schon gar nicht ausgegraben werden. Das Betreten der Wiesen sollte mit äusserster Vorsicht und am besten gar nicht passieren. Leider haben das nicht alle Zeitgenossen verinnerlicht!
Auf der Schatzalp darf übrigens gar nichts gepflückt werden. Auch die auf den Bildern zu sehenden Nachbarpflanzen stehen – wie bei uns in den Schatzalpwiesen – nun in voller Blüte. Da gibt es die Trollblumen (Trollius europaeus), diverse Hahnenfüsse (Ranunculus), das hübsche Alpenmass-liebchen (Aster bellidiastrum), die Wollgräser (Eriophorum), die übrigens auch unter Schutz stehen und der hübsche Alpenhelm (Bartsia alpina), um nur ein paar der Schönheiten zu nennen.
Es ist immer wieder spannend, sich mit den Wiesenpflanzen zu beschäftigen und Analogien aus den Pflanzengesellschaften für die Gärten zu finden. Die moderne Pflanzenverwendung hat sich schon lange dem Thema verschrieben und arbeitet es als Freiflächengestaltung auf. Viele unserer heimischen Pflanzen haben den Weg in die Sortimente der Gärtnereien und damit auch in die Gärten gefunden, dennoch sollten sie bedacht und nicht wahllos irgendwo gepflanzt werden. Schon gar nicht Orchideen, denn es handelt sich hier meist um Kulturformen, meistens um Hybride, also Kreuzungen, die in der Natur nichts verloren haben.