Juli 23 | Das botanische Wochenende
Wie schmeckt der Sumpfdreizack
Auf der Schatzalp fand gerade wieder das botanische Wochenende statt. Thema war dieses Mal «Tiere im Garten». Im Programm eingebettet war auch die GV des Vereins der Freunde des botanischen Gartens.
Vor allem der Freitag war mit zwei Vorträgen den tierischen Mitbewohnern der Gärten gewidmet. Am Morgen präsentierte der wissenschaftliche Illustrator Dani Pelegatti «Insekten Querbeet – Der Garten als Lebensraum». Mit seinem Blick für das Detail und der Freude am vielfältigen Ganzen eröffnete er einen faszinierenden Blick auf dessen krabbelnde, summende und fliegende Lebensgemeinschaft. Mit geflügelten Bewohnern ging es am Nachmittag weiter. Dem Garten als Lebensraum von Vögeln und anderen Wirbeltieren widmete Gartendirektor Klaus Oetjen ein informatives Referat.
Dann besammelten sich die Mitglieder des Vereins Alpinum – die Kurzform für den oben erwähnten Verein – für die Generalversammlung. Mit grosser Freude durften sie von einer grossen Spende Kenntnis nehmen, die dafür gesorgt hat, dass die Finanzen des Unterstützungsvereins für einmal deutlich im Plus abschliessen konnten. Nicht lange allerdings, denn das Budget 2024 zeigt bereits wieder ein Minus. Die Zuwendung wird gemäss dem Wunsch der Spender bis dann für die Beschilderung im Alpingarten verwendet worden sein. «Seit diesem Jahr ist das Alpinum Mitglied bei «Botanic Garden Conservation International», berichtete Vorstandsmitglied Fabian Reppel ausserdem. Das erleichtere dem Alpinum den Samenaustausch mit anderen gleich gelagerten Gärten enorm. Vom Sumpf …
Am Samstag ging es dann hinein ins Dischma, wo zwischen Dürrboden und Teufi unter der Führung der Botanikerin Benjamas Ramsauer botanisiert wurde.
Ihre Leidenschaft für die Botanik entdeckte die urspünglich aus Thailand stammende Frau aufgrund schweizerischer Löwenzahnwiesen. Etwas, das sie aus ihrer thailändischen Heimat nicht kannte. Mittlerweile machte sie ihre Faszination zum Beruf und erstellt Pflanzeninventare für verschiedene Institutionen. Vor allem aber teilt sie als ausgebildete Exkursionsleiterin ihre Begeisterung mit anderen. Im Dürrboden mit seinen eher sauren Lebensräumen konzentrierte man sich vor allem auf die Vielzahl an in Flach- und Hochmooren vorkommenden Pflanzenarten. Das sind Lebensgemeinschaften, die im Unterland streng geschützt sind, sich hier in den Bergen aber bereits an Bachläufen zeigen können und von Kühen und Pferden beweidet werden. Ein Höhepunkt war die Begegnung mit dem Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre). Sein Name stammt von seinem Saatstand, der einem Neptun-Dreizack ähnelt und so gut zu seinem Lebensraum im und nahe dem Wasser passt. Ramsauer empfahl, die Pflanze auch zu verkosten. Der besondere Geschmack sei hier aber nicht verraten, sondern bleibt den Teilnehmenden vorbehalten…. zur Windkuppe
Auch bei den Windkuppengesellschaften mit den verschiedenen Heidekrautgewächsen wie Krähenbeere (Empetrum nigrum) und Rauschbeere (Vaccinium gaultherioides) hielt man sich lange auf.
Etwas weitertalwärts waren es die Hochstaudenfluren mit dem Alpendost (Adenostilis alliariae) in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Grün-Erlen, die es ausführlich zu besprechen gab. So erklärte Ramsauer ausgestattet mit Lupe und kleiner Tafel besondere Merkmale und Unterschiede der Arten sehr detailliert. Damit machte sie den Ausflug sowohl für Laien als auch für Profis äusserst interessant. Den Abschluss des botanischen Wochenendes bildete am Sonntagmorgen ein von Oetjen geführter Rundgang durch die Gärten: «Vom klassischen Steingarten bis zum Spaltengarten».
Genaueres Hinschauen enthüllt: Hier wächst nicht die Gemeine Schafgarbe, sondern ihre Verwandte,
die Moschus-Schafgarbe, auch als Ivakraut bekannt.