Garten-News
Juli 24 | Pflanze der Woche X
Garten-News
Heimische Raritäten in den Schatzalp Gärten
Es gibt immer wieder Pflanzen an denen wir, weil wir sie als “Unkräuter“ einschätzen achtlos vorbei gehen, obwohl sie was ganz besonderes sind, wie z.B. die Disteln. Schon in der Flora von Davos von Wilhelm Schibler von 1935/36 wird Cirsium acaule x C.heterophyllum genannt. C. heterophyllum ( verschiedenblättrig) heisst heute Cirsium helenioides. C. acaule (Stängellose Kratzdistel). Diese Hybride (Kreuzung) der beiden Arten wächst auch auf der Schatzalp, an mehreren Stellen. Solche Hybriden werden mit einer Hybridformel benannt, oder bekommen dann einen neuen Namen. Der Art wird dann ein Malzeichen zur Kennung vorangestellt, welches meist auch als (x) geschrieben wird. Der richtige Name lautet hier Cirsium x alpestre und die Hybridformel (C. acaule x C. helenioides) wird dann meist in Klammern hinter dem neuen Namen geschrieben. Es ist eine ca. 30 bis 40 cm hohe Pflanze die genau zwischen den Elternarten steht. Eine wunderbare, schön anzuschauende Insektenfutterpflanze, welche für die Gartenwelt noch nicht erschlossen wurde.
Cirsium x alpestre (Cirsium acaule x Cirsium heterophyllum)
Juli 24 | Pflanze der Woche IX
Garten-News
In den blühenden Schatzalpwiesen
sehen wir zur Zeit, aus den mediterranen Bergwiesen kommend, auch einige Storchenschnabel- Arten.
Geranium ibericum subsp. ibericum aus der Nordost-Türkei, gehört auch dazu, sie ist eine bis etwa 60 cm hoch werdende, reichblühende, horstartig wachsende Rabatten und Wiesenpflanze.
Sie stellt ihre grossen schräg nach oben gerichteten blauvioletten Blüten, welche mit rotvioletten Adern durchzogen sind zur Schau. Die Auslese wurde einst vom Mitbegründer des Alpinum Schatzalp,
Hans Frei und der bekannten Staudengärtner-Legende Hans Simon gefunden.
Sie gaben dem Geranium den passenden Namen ‚Vital‘, denn sie setzt sich auch in der Wiesenkonkurrenz mit hartnäckigen Wildkräutern durch und blüht jedes Jahr zuverlässig.
Geranium ibericum subsp. ibericum ‚Vital‘
Juli 24 | Pflanze der Woche VIII
Garten-News
Sensible subalpine Arten
Bei den alpinen Arten geht es meist nicht um die Grösse, sondern eher um das Gegenteil, umso höher wir in den Bergen kommen um so kleiner werden die Pflanzen.
Das ist nun besonders in den Spalten und Tuffsteingärten im Alpinum Schatzalp zu sehen. Bei einigen dieser Pflanzen muss man regelrecht auf die Knie fallen um sie begutachten zu können und um Blüten zu sehen die Lupe auspacken.
Das schärft das Verständnis möglichst auf den Wegen zu bleiben und nicht querfeldein zu laufen, eine zarte Glockenblume oder einer der vielen Polsterpflanzen sind schnell zertreten. Vieler dieser Polster sind extrem Druckempfindlich, bedenke das es meist viele Jahre braucht bis ein schönes Polster entstanden ist, schon das mit den Fingern drücken oder den Wanderstock hineinstecken bringt sie um. Arenaria lithops, das Sandkraut, gehört zu solchen Arten, sie kommt aus den Spanischen Gebirgen zu uns
Arenaria lithops – Sandkraut
Juli 24 | Selbst gemachte Blumenpracht
Garten-News
Selbst gemachte Blumenpracht
Wem ist der bunte Blühstreifen gleich neben dem Kirchner Museum noch nicht aufgefallen?
Im Bemühen um mehr Biodiversität wurde dort im Herbst 2022 ein sich selbst erhaltendes Blumenbeet gepflanzt.
Und es geht weiter.
Schon früh, als sich die restliche Vegetation gerade erst auf den Frühling einzustellen begann, machte das aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Verein Alpinum Schatzalp, «Green Up» und dem Kirchner Museum entstandene Beet mit den ersten Frühblühern auf sich aufmerksam. Jetzt, da der Rasen daneben in eintönigem Grün daherkommt, wetteifern roter Klatschmohn, weisse Margeriten, blauer Natternkopf und duftendes Mädesüss um Aufmerksamkeit. Jene des vielfältigen, surrenden und krabbelnden Insektenlebens zwischen den Stängeln ist ihnen bereits sicher. Die Reaktionen der Passanten verraten, dass es auch an menschlicher Freude nicht fehlt. «Als Nächstes werden die zarten pfirsichblättrigen Glockenblumen und die auch ‹Bienenfreund› genannten Rainfarn-Phazelien die Blüten öffnen», kommentiert Fabian Reppel das Geschehen. Der Obergärtner im Alpinum Schatzalp zeichnet verantwortlich für die blühende Vielfalt und gestaltete eben erst mit Freiwilligen des «Service Civil International», die jedes Jahr während zwei Wochen
auf der Schatzalp Hand anlegen, ein zweites Beet. «Die Verantwortlichen des Kirchner Museums hatten solche Freude am ersten aufgewerteten Streifen, dass sie uns darum baten, einen weiteres Beet anzulegen», erzählt Reppel. Diese Pflanzung liegt unmittelbar neben dem Museumseingang. Sie soll eine etwas andere Vegetation beherbergen und gleichzeitig
strukturierter sein als der Blühstreifen. «Wir zogen auch hier den Rasen ab, mischten die Erde mit Sand und etwas Kübelpflanzensubstrat, um sie magerer zu machen, und gaben oben drauf eine Kiesschicht, die für eine gute Wasserführung sorgt.» Hier wurde eine steppigere, trockenere Umgebung geschaffen, in der vor allem Pflanzen wie heimischer Oregano, Wittwenblumen, Blutstorchenschnabel und verschiedene Wolfsmilchgewächse gedeihen sollen. «Einige Gräser dazwischen sorgen für zusätzliche Struktur und Leichtigkeit.» Hier wie dort sollen die Beete grundsätzlich selbsterhaltend sein und mit einem Minimum an Pflege auskommen. Wilder Zuwachs ist dabei ausdrücklich erwünscht. Gegossen werden muss nach der Einwachsperiode ohnehin nicht mehr. Lediglich einige Tulpen- und Lauchzwiebeln werden im Herbst zusätzlich gesetzt. «Obwohl das erste Beet unter der Belastung durch die Bauten während des WEF sehr gelitten hatte, wendeten wir bisher keinen ganzen Tag für dessen Pflege auf», beschreibt Reppel den Ansatz.
Arkadenplatz
Dieses Wissen und Können ist anderenorts nicht unbemerkt geblieben, und der Verein Alpinum Schatzalp wurde von der Gemeinde angefragt. Dieses Mal ging es um die Gestaltung von vier Pflanzkübeln auf dem Arkadenplatz. Auf einem Substrat, wie es auch für Dachbegrünungen verwendet wird, wurden zwei von ihnen im Stil alpiner Matten mit Enzian, Edelweiss, Männertreu und anderen hochalpinen Pflanzenarten eher karg gestaltet. Die beiden anderen sollen im ersten Jahr mit vorwiegend einjährigen Sommerblumen wie Eisenkraut, Skabiosen und Prachtkerzen an vielgestaltige Wiesen er-
innern. Im zweiten Jahr soll sich dann die überdauernde Bepflanzung aus Phlox, Taglilie, Iris und anderen durchsetzen. Auch hier will Reppel mit einem Minimum an Pflege auskommen. «Im Herbst werden wir alles zurückschneiden und drüber schauen. Das ist alles.» So will der Verein die vorhandene, andere gärtnerische Kompetenz aufzeigen und vorführen, dass ein nachhaltiges Gärtnern auch in der Stadt möglich ist.
Beet am Kirchner Museum
Juli 24 | Pflanze der Woche VII
Garten-News
Wer wird denn gleich schwarz Sehen?
Weisse Blüten, zum Beispiel die der Madonnenlilie, symbolisieren Reinheit und Keuschheit, doch was symbolisieren schwarze Blüten? Die Interpretationen von schwarz blühenden Pflanzen sind individuell und vielschichtig, sie gehen von unheimlich über Trauer bis zur puren schwarzen Eleganz. Damit unterstützen sie unser Gemüt in den jeweiligen Stimmungen.
Schwarze Blüten sind meist etwas ganz Besonderes, doch sind sie wirklich schwarz, oder sehen wir nur schwarz? Schauen wir genau hin, entdecken wir, dass die Blüten meistens dunkelblau, dunkelviolett, oder dunkelrot sind. Durch eine Überlagerung der Farbstoffe in den Zellzwischenräumen erscheinen sie
jedoch schwarz. Wer es nicht glaubt, schaue sich die Blüten im Gegenlicht an oder löse ein Blütenblatt in Alkohol auf, und schon erscheint die wirkliche Farbe.
Auf der Schatzalp blühen gerade die Iris Barbata-Elatior-Hybriden, wir nennen sie die Hohe Bartiris. Es gibt sie in Tausenden von Farbvarianten mit so interessanten Namen wie «Night Owl» oder «Before the Storm».
Es lohnt sich, auf die Schatzalp zu kommen und nachzuschauen, was da alles blüht.
Hohe Bartiris – Iris Barbata-Elatior-Hybride „Old Black Magic“
Juni 24 | Pflanze der Woche VI
Garten-News
Faszinierende Orchideen
Es gibt etwa 50 verschiedene Frauenschuh-Arten, sie kommen aus Nord-, Mittel, und Ost- Europa, sowie aus Nord-Amerika und Asien. Botanisch heissen sie Cypripedium. Aus dem Himalaya, dem Grossraum Tibet stammt C. tibeticum, es gibt einige Unterarten und Formen, in verschiedenen Farbtönen, doch kaum einer fasziniert die Gäste so wie die Stammart, Cypripedium tibeticum subsp. tibeticum. Ihre relativ grossen Blüten in Weinrot zum Teil ins schwärzliche gehend, sind eine wahre Augenweide. Diese Kostbarkeiten sind Wald, oder Waldrandpflanzen, welche mit Pilzen in Symbiose leben.
Im Himalaya kommen sie noch auf über 4500 m.ü.M. vor. Es sind also Gebirgspflanzen die sich den rauen Gebirgsklima besten angepasst haben.
Tibetischer Frauenschuh – Cypripedium tibeticum
Juni 24 | Pflanze der Woche V
Garten-News
Schach im Alpinum
Im Guggerbachtal-Alpinum blühen nun die eleganten Schachbrettblumen, Fritillaria meleagris genannt. Sie können in weissen oder in purpurroten Farbtönen blühen.
Ihren Namen haben sie von einem typischen Schachbrettmuster, welches besonders schön im Gegenlicht zu sehen ist. Weitere Namen sind Kiebitzei oder Perlhuhn-Schachblume.
Die Schachbrettblumen brauchen vor allem feuchte bis zeitweilig nasse Plätze zur Blütezeit. An zusagenden Stellen können sie sich durch Selbstaussaat vermehren.
Ihr natürliches Vorkommen zieht sich von der Ukraine über den Balkan bis nach Nord und Mitteleuropa. Sie werden noch die ganze nächste Woche im Guggerbachtal-Alpinum zu sehen sein.
Pflanzenkomposition
Mai 24 | Pflanze der Woche IV
Garten-News
Pflanzenkompositionen
Ob gewollt oder natürlich entstanden, Pflanzenkompositionen sind immer reizvoll. Dabei ist aber wichtig, im richtigen Habitat (Lebensbereich) der Pflanzen zu bleiben. Dann haben sie ähnliche Ansprüche, und es können auch über längere Zeiträume schöne, funktionierende Gartenbilder entstehen. Auf dem Bild ist eine Bergenia Cordifolia-Hybride mit ihren kleinen Blüten zu sehen. Es gibt sie in verschiedenen Farben, von weiss über rosa bis zu rot blühenden Sorten. Sie haben unterschiedlich färbende, wintergrüne, lederartige Blätter. Gleich nebendran wächst als Partnerin eine Lenzrose, Helleborus Orientalis-Hybride, eine besonders schöne, dunkle Auslese. Beide sind hitzevertragende Gehölzrandpflanzen, welche auch durch ihre Laubblätter ganzjährig attraktiv sind. Solche Kombinationen werden immer wieder auf den dienstags und mittwochs stattfindenden Führungen durch die Schatzalpgärten angesprochen.
Pflanzenkomposition
Mai 24 | Pflanze der Woche III
Garten-News
So gefährlich wie ein Wolf
Das sagte der Volksmund einst über die Euphorbiaceae, also die Wolfsmilchgewächse. Denn ihr Milchsaft reizt die Schleimhäute sehr stark, besonders wenn er in die Augen gerät. Allerdings schmeichelt das Aussehen der Wolfsmilchgewächse das Auge, und ihre langen Blühphasen von bis zu drei Monaten machen sie zu unverzichtbaren Vertreterinnen im Garten. Die auf dem Bild zu sehende Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides) beginnt hier in den Bergen mit ihrer Blüte bereits ab Mitte Mai, bleibt kompakt, steht stabil und gesund in den Beeten und überzeugt zudem mit Anspruchslosigkeit. Bei zirka 32 in der Schweiz vorkommenden Arten ist für jeden Bereich des Naturgartens bestimmt eine passende Wolfsmilch zu finden. Es muss also keine ein derart kurzes Dasein am Fenster verbringen, wie so manch ein Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima).
Euphorbia epythimoides
Mai 24 | Pflanze der Woche II
Garten-News
Die ersten Blüten auf der Schatzalp
Wir sind wieder da! Im Unterland ist so manche Art lange verblüht, doch in den Bergen startet nun die Gartensaison.
Das faszinierende Blau der Blüten von Gentiana verna, allgemein Frühlingsenzian, leuchtet nun in der Sonne. Die Pflanze wird auch Schusternagel genannt, und ist in den Gebirgen Nordwest- und Südeuropas, im Iran, dem Kaukasus bis weit nach Sibirien verbreitet. Es wundert also nicht, dass es diverse Unterarten gibt. Er ist allgemein einer der frühesten Enziane.
In der Gartenkultur zählt er zu den schwierigeren Arten. Wenn eine Aussaat gelingt, blühen die Pflanzen frühestens nach drei Jahren. Er wächst gerne in humosen, nicht zu stark austrocknenden Böden, welche mit Kalk steinen durchsetzt sind.
Gentiana verna















