Oktober 24 | Pflanze der Woche IX
Fabian
Herbstfärbung bei Stauden im Alpinum Schatzalp
Iris ruthenica
Oktober 24 | Pflanze der Woche XIII
Fabian
Edelweiss im Alpinum Schatzalp
Dabei gibt es weltweit je nach Autoren zwischen 40 bis 50 Arten, eine genaue Zahl lässt sich nach heutigen Wissensstand nur schwerlich ausmachen und ist letztlich eine Frage der Taxonomie.
Die meisten Arten und grössten Populationen finden wir im Himalaya und angrenzenden Gebieten. Aus den Alpen kommt nur eine Art, Leontopodium alpinum.
Das Edelweiss ist unter anderem so bekannt, weil der Blütenstand sehr lange haltbar ist und selbst nach Wettereinbrüchen mit Schnee noch gut ausschaut.
Im Guggerbachtal-Alpinum finden die BesucherInnen, neben einer der grössten Sammlungen überhaupt, nun eine neue Pflanzung mit über 500 Exemplaren der Sorte ‚Matterhorn‘ aufgepflanzt. Diese Pflanzung wird mit der Zeit einen dichten rasenartigen Bestand bilden,
den so genannten Edelweiss-Selfi-Garten.
Leontopodium alpinum ‚Matterhorn‘
September 24 | Pflanze der Woche XII
Fabian
Herbstenziane im Alpinum Schatzalp
Neben vielen anderen kommen hier Gentiana sino-ornata und Gentiana farreri vor. Diese beiden bezeichnet man im allgemeinen auch als Wellensittich-Enziane. Die Arten können sich kreuzen und sind mit dem Hybridnamen: Gentiana x macaulayi benannt.
Diese Hybride blüht etwas früher als die reinen G. sino-ornata. Sie blühen in wunderschönen hell- bis dunkelblauen, leuchtenden Farben,
mit gelben Streifen besetzt in schlanken aufrechten Blütentuben und sind Kalkflieher. Das meint sie wachsen nur in sauren Böden, meist im Silikat, oder in torfigen Absätzen. Diese kleinen raren Edelsteine der Steinanlagen beginnen nun zu blühen.
Viel Spass beim Besichtigen.
Gentiana x macaulayi (Gentiana sino-ornata x Gentiana farreri)
September 24 | Pflanze der Woche XI
Fabian
Schmucklilien auf der Schatzalp
Es gibt etwa 10 Arten plus Unterarten. Sie kommen allesamt aus dem südlichen Afrika. Allerdings gibt es sehr viele Züchtungen.
Winterhart sind meist nur zwei Arten. Agapanthus praecox und die winterhärteste heisst Agapanthus campanulatus subsp. patens. Diese kommt aus den Drakensbergen
und wird etwa 40 bis 60 cm hoch. Zu erkennen ist sie an einem dunkleren Mittelstreifen in den blau bis dunkelblauen Blütenblättern.
Sie ist sommergrün, das heisst sie zieht sich im Winter in ihre unterirdischen Organe zurück und treibt im Frühling wieder aus. In den Drakensbergen ist sie bis auf 2400 m. ü. M. zu finden.
Um zu blühen brauchen die Schmucklilien ähnliche Bedingungen wie in ihrer Heimat, das heisst, einen nassen, warmen Frühling und nährstoffreichen Boden. Alle Agapanthus-Arten wollen so kultiviert werden, auch die als Kübelpflanzen gehaltenen nicht winterharten Arten und Kultivare, welche auf der Sommer Terrasse jetzt in voller Blüte stehen.
Am besten gedeihen sie in nicht zu grossen Töpfen, welche leicht im frostfreien kühlen Keller zu überwintern sind.
Agapanthus campanulatus subsp. patens
August 24 | Pflanze der Woche X
Fabian
Seltener Salbei auf der Schatzalp
Salvia digitaloides – Fingerhut-Salbei
August 24 | Pflanze der Woche IX
Fabian
Die Taglilien
mit botanischem Namen Hemerocallis, gehören zu den Pflanzen von denen es unfassbar viele, tausende Züchtungen gibt.
Laufend ändert sich bei den Taglilien-Fans, was gerade “In“ ist. Mal knallige Farben, mal zarte Pastelltöne, mal stark gerüschte Blütenformen.
Es gibt wahre Giganten die 200 cm hoch werden und kleine zwergige Sorten. Es sind so viele, dass niemand auch nur annähernd alle kennen kann. Wir von der Schatzalp interessieren uns mehr für die Wildarten, von denen es weltweit etwa 20 gibt, von denen wir etwa 14 zeigen können. Sie beginnen im Juni zu blühen. Die Blüte zieht sich je nach Art und Auslese bis in den August hinein, noch sind also Blüten zu finden. Vor allem abends und früh morgens, nach einer Regennacht sind sie besonders schön, mit Regentropfen oder Taubehangen.
Bei den Taglilien handelt es sich um sehr robuste Stauden, die meisten Wildformen, wie die hier gezeigte Hemerocallis citrina var. vespertina, duften zudem zart zitronig.
Hemerocallis citrina var. vespertina
August 24 | Heilmittel, Zaubermittel, Gift
Fabian
Unter dieses Motto hatte der Verein Freunde Alpinum Schatzalp sein diesjähriges botanisches Wochenende gestellt.
Der Einstieg ins Wochenende erfolgte mit einem gut besuchten Vortrag im Kulturplatz am Donnerstag, wo es um die Verwendung der vor allem durch ihre Bitterstoffe auffallenden Artemisia-Kräuter ging. In den Freitag starteten die Teilnehmenden des Wochenendes mit einer
Führung durch die Sammlung an Küchenkräutern. Drogist Roland Zier von der Gesundheitsdrogerie Zier wusste um
deren Möglichkeiten auch als Heilmittel. An der anschliessenden Generalversammlung des Vereins der Freunde des Alpinum Schatzalp ging es dann um Finanzen und Zukunft. Dank einer, vor zwei Jahren eingegangenen, grosszügigen Spende, kann der Verein die dringend notwendige korrekte Beschilderung im Alpingarten weiter vorantreiben. Dennoch schliesst die Rechnung des Vereins
mit einem Minus und auch das Budget des kommenden Jahres sieht einen Fehlbetrag vor, denn es wird weiter in die Zukunft investiert.
Von Freud und Leid auf der Schatzalp berichtet Obergärtner Fabian Reppel
Viele der vorgenommen Arbeiten seien ausgeführt worden, doch gebe es auch Rückschläge auszuhalten. «Aufgrund des hohen Schnees konnten Hasen und Rehe unsere Goldregen-Allee erreichen. Ausgerechnet diese Pflanzen, die kaum geschnitten werden dürfen und die für Menschen hochgiftig sind, wurden schmackhaftes Winterfutter»,
berichtete Reppel. «Wie sie sich davon erholen werden, wissen wir frühestens in drei Jahren.»
Abschied von Klaus Oetjen
Auf zwanzig Jahre auf der Schatzalp darf indessen der scheidende Gärtnermeister Klaus Oetjen zurückblicken. «Der Garten trägt seine Handschrift und sein Geist
schwebt über allem», fasste Vereinspräsident Christoph Hangartner – nach 18 Jahren gibt er sein Amt auf das nächste Jahr ebenfalls ab – dessen Wirken zusammen. Oetjen gab den Dank an den Verein zurück. «Er ermöglichte vieles», erinnerte er sich und berichtete von zahllosen Nächten, in denen er versucht habe, den zu Unzeiten gefallenen Schnee von den Bäumen zu schütteln. «Wo das nicht möglich war, warf ich Schneebälle.»
Spannende Veranstaltungen
Mit dem botanischen Wochenende weiter ging es am Samstagmorgen im GreenUp. Dort stellte Elisabeth Mani-Heldstab das «Arzneibuch des Paul Buol, Handschrift von 1621» vor und Fabian Reppel ergänzte mit neuzeitlichem Wissen. Für den Vortrag «arktisch alpine Heilpflanzen» von Marianne Ruoff ging es zurück auf die Schatzalp. Die Fachärztin mit eigener Praxis wusste geschickt das in der Volkskunde vorhandene Wissen über Pflanzenheilstoffe mit den entsprechenden wissenschaftlichen Erkenntnissen zu
verbinden. Dem Vortrag «Räuchertraditionen im Alpenraum» liess Heilpflanzenbotanikerin Maja dal Cero am späten Samstagabend gleich einen entsprechenden Workshop folgen. Nach einer kurzen Nacht fanden sich die Teilnehmenden am folgenden Sonntagmorgen zum gemeinsamen Spaziergang durch das Guggerbachtal–Alpinum ein. Dabei konnten sie die seit vergangenem Jahr ausgeführten Arbeiten unmittelbar erleben und erhielten aus erster Hand Informationen über zukünftige Ideen. Eine davon ist das botanische Wochenende vom nächsten Jahr. Aufgrund des Erfolges und des bei Weitem nicht ausgeschöpften Themenkreises wird es sich dabei wieder um Pflanzen und ihre Heilkräfte drehen.
Annick Ryf (l.), Leiterin der Dokumentationsbibliothek, brachte die kostbare Handschrift persönlich ins Green Up, wo Fabian Reppel die entsprechenden Pflanzen auslegte und Elisabeth Mani das Werk vorstellte
August 24 | Pflanze der Woche XIII
Fabian
Pflanzen mit Geschichte
Jede Pflanze hat natürlich eine Legende, der Entdeckung oder Einführung in die Gartenkultur, oder auch die Geschichte wie sie auf die Schatzalp gekommen ist. Manche Anekdoten sind besonders interessant, weil sie mit Persönlichkeiten, die man kennenlernen durfte verknüpft sind. Der grosse Alant, Inula magnifica ‚Sonnenstrahl‘ gehört sicher dazu. Sie wurde einst vom Altmeister Wilhelm Schacht aus dem botanischen Garten München, dessen Enkelin bei Klaus Oetjen in der Gärtnerei Gräfin von Zeppelin lernte unter dem Namen Inula afghanica in Afghanistan gesammelt. Und sie bekam später von Ernst Pagels, einem berühmten deutschen Staudenzüchter, der einst bei Karl Foerster in Bornim lernte ihren Sortennamen, eben ‚Sonnentrahl‘. Bei einem Besuch in den 80ern schenkte Pagels K. Oetjen eine Pflanze, der sie mit zur Schatzalp brachte. Sie kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und ist ebenso in Zentralasien weit verbreitet. Ihr aktueller Name lautet Inula magnifica ‚Sonnentrahl‘. Sie ist ein regelrechter Faltermagnet, wie auf dem Bild schön zu sehen ist und wird bis 200 cm hoch, sie wächst an mehreren Orten auf der Schatzalp, wie z. B. im von Fabian Reppel gestalteten Faltergarten im Guggerbachtal.
Inula magnifica ‚Sonnenstrahl‘
August 24 | Pflanze der Woche XII
Fabian
Rittersporn und Eisenhut
Einer der begehrtesten Gartenpflanzen, der Hohe Gartenrittersporn ist in den Bergen Europas und Asiens beheimatet.
Mit botanischen Namen heisst er Delphinium elatum. Es gibt viele Züchtungen und Auslesen der Species, welche zur Zeit in den Gärten der Schatzalp blühen.
Im Guggerbachtal-Alpinum blüht jetzt die Wildform der Gattung. Was für ein blau, hört man immer wieder einzelne Gäste staunend vor den Blütenkerzen stehend sagen.
Der Blütenstand besteht aus einer vielblütigen Traube und die Pflanzen werden bis zu 200 cm hoch, welche Pracht!
Auf den Führungen dienstags und mittwochs berichten die Schatzalp-Gärtner auch über Rittersporn, welcher gerne mal mit dem Eisenhut, Aconitum verwechselt werden.
Delphinium elatum
August 24 | Pflanze der Woche XI
Fabian
Rare Pflanzen
Es gibt Pflanzen die sich extrem an ihre natürlichen Verbreitungsgebiete und Habitate angepasst haben und nur eine sehr kleine Standortamplitude haben. Oft handelt es sich dabei um Endemiten, also Pflanzen die nur an einem einzigen Ort, oder in einem Gebiet auf der Erde vorkommen. Sobald sie andere Bedingungen vorfinden leiden und sterben sie. Die Faktoren an ihrem Naturstandorten, können sehr komplex sein und lassen sich oft nur teilweise, oder gar nicht nachstellen und somit sind und bleiben es grosse Raritäten für die Gartenkultur.
Die Gründe dafür sind individuell verschieden, mal geht es um den kühlen Standort, mal um ein besonderes Gestein, eine Symbiose, oder auch um Klimaverhältnisse und mal um alles zusammen. Im alpinen Bereich sprechen die Spezialisten unter den Gärtnern, deswegen gerne auch von der Königsdisziplin des Gärtnerns. Im Alpinum Schatzalp finden sich viele solcher Pflanzen, zur Zeit blüht Stellera chamaejasme, einer der begehrtesten Pflanzenraritäten Weltweit. Die Art lässt sich nicht durch Stecklinge oder Teilung und auch sonst einer Technik vermehren, sobald man sie ausgräbt ist sie so gut wie gestorben. Die Kunst liegt nicht nur darin, den richtigen Standort mit den individuellen Bedingungen für die Pflanze zu finden, sondern alles auf sie abzustimmen, dazu gehört auch das Gärtnern in Raum und Zeit, wir nennen das artgerecht Gärtnern. Die Schatzalp ist einer der Plätze auf der artgerecht Gärtnern perfektioniert und gelebt wird.
Stellera chamaejasme fo. macrantha