Oktober 23 | Pflanze der Woche XVIII

Fabian

Fruchtschmuck

Wir alpinen Gärtner beschäftigen uns meistens mit den Stauden, also den krautartigen mehrjährigen Pflanzen, doch natürlich nicht nur. Auch viele Halbgehölze und Gehölze gehören dazu. Hier zeigen wir einen Strauch der seit ca. 18 Jahren auf der Schatzalp wächst. Einen Spindelstrauch oder auch ein Pfaffenhütchen genannt, Euonymus latifolius, zeigt nun im Herbst seine purpurroten Früchte. Er wächst in krautreichen Laubmischwäldern in Europa, Kleinasien, Nordpersien bis nach Nordwestafrika. Der Spindelstrauch kann bis 5 m hoch werden, was er auf 1862 m. ü. M. sicherlich nicht erreichen wird. Er ist nun ca. 22 Jahre alt und etwa 75 cm hoch. Die Rotkehlchen, welche eigentlich Lebendfutter bevorzugen, lieben die für uns giftigen Samen der Pfaffenhütchen. Es gibt weltweit etwa 170 verschiedene Arten, von denen auch einige wintergrün sind. Der Versuch E. latifolius in dieser Höhe anzusiedeln scheint gelungen zu sein und bestätigt wieder einmal die Klimaerwärmung. Zu sehen ist der breitblättrige Spindelstrauch am Wegrand des Historischen Alpinums auf der Schatzalp.

Euonymus latifolius

Der breitblättrige Spindelstrauch steht am historischen Alpinum


Oktober 23 | Herbstarbeiten Teil II

Fabian

Mut zur Unordnung

Im zweiten Teil des Berichtes über die Herbstarbeiten in den Gärten des Alpinums Schatzalp geht es um das Zurückschneiden der Pflanzen. Denn mit dieser Massnahme wird der Winter und vor allem die nächste grüne Saison gestaltet. Das Alpinum-Gartenteam berichtet:
Fortsetzung vom 6. Oktober
Ein ganz anderes Kapitel ist der Rückschnitt. Immer wieder stellen wir uns die Frage, was schneiden wir, und schneiden wir überhaupt. Ganz grundsätzlich sei einmal gesagt, dass wir nichts falsch machen, wenn im Herbst gar nicht geschnitten wird. Denn so bleiben für Insekten, Kleintiere, Spinnen und Vögel sowohl Versteckmöglichkeiten als auch das eine oder andere Futterhäppchen zurück. Dazu kommt, dass doch besonders die Kardengewächse oder die Hagebutten mit Schneehäubchen und Raureif im Winter ein wundervoller Anblick sind. Diesem sollten wir uns zumindest nicht ganz berauben. Mut zur Unordnung ist also ein Stichwort, an das wir uns gut halten können.

Falls wir aber schneiden möchten, dann gibt es ein paar Hinweise zu beachten. Erst einmal ist Rückschnitt immer eine Verletzung der Pflanze, sofern sie noch nicht vollends eingezogen, also in Ruhe gegangen ist. Daher werden Stauden, wenn überhaupt, dann komplett zurückgeschnitten. Vor allem sollten wir jene schneiden, von denen wir nicht wollen, dass sie sich aussäen und im nächsten Jahr das Beet mehr und mehr übernehmen. Das heisst aber gleichermassen, dass wir die stehen lassen, von denen wir uns Aussaat wünschen. Wir spielen also schon jetzt und auch hier mit der Gestaltung für das nächste Jahr.

Nicht zu viel und zu hart schneiden Denken wir aber an die Halbsträucher, wie Lavendel und Salbei, so ist ein kompletter Rückschnitt bisweilen fatal, denn die verholzten unteren Teile dieser Lebewesen erfrieren dann und schaffen es nicht, im kommenden Frühjahr wieder auszutreiben. Lassen wir also Gehölze am besten weitgehend in Ruhe und warten das kommende Jahr ab, um uns anzuschauen, wie die Pflanzen den Winter bewältigt haben. Anschliessend können wir neu formen. Um die kleinen und grossen Sträucher aber etwas vor Schneebruch zu schützen, empfiehlt sich, die Pflanzen mit Kokosband zwar kompakt aber ausreichend locker zusammenzubinden. Achten wir dabei aber darauf, nicht zu sehr an ihnen zu reissen, um Borke und Leitungsbahnen nicht zu beschädigen.

Jederzeit können Sie bei uns auf der Schatzalp bei einem Spaziergang beobachten, wie wir mit von der Kälte roten Wangen im Herbst agieren. Vielleicht erhaschen Sie schon Einblicke auf das nächste Jahr. Denn, wie Sie soeben gelesen haben, passiert in dieser Zeit viel. Wenn es dann draussen ganz vorbei oder dunkel, kalt und nass ist, können wir noch immer unsere Pflanzenlisten überarbeiten, neue Etiketten und Infotafeln schreiben sowie das Programm des nächsten Jahres vorbereiten.

Unser Thema für das botanische Wochenende steht nämlich bereits fest. Mit «medizinal und psychoaktiv» werden wir das kommende Jahr 2024 begehen. Sollten wir uns dieses Jahr also nicht mehr begegnen, da Sie in Ihrem eigenen Garten nun das nächste Jahr vorbereiten, wünschen wir Ihnen alles Gute und bedanken uns herzlich für eine tolle Saison, Ihre Besuche und Ihre Rücksichtnahme unseren fragilsten, aber wichtigsten Lebewesen gegenüber.

Saatstand von der rotfrüchtigen Fieberwurz (Triosteum himalayanum)

Die rotfruchtige Fieberwurz (Triosteum himalayanum) wird nicht zurückgeschnitten. Mit ihrem Fruchtschmuck erfreut sie das Auge auch durch den Winter.


Oktober 23 | Herbstarbeiten Teil I

Fabian

Pflanzzeit in den Schatzalp-Gärten

Seit dem Septemberschnee ist es klar: Wir nähern uns in grossen Schritten dem Saisonende. Was machen wir also, um den Garten und seine Bewohner winterfest zu machen? Winterfest? Stimmt das überhaupt so? Das Schatzalp-Gartenteam berichtet.
«Nicht ganz, denn erst mal gilt es, den wundervollen Herbst zu geniessen. Die vielen Farben und würzigen Gerüche, die neuen Pflanzenkataloge und Blumenzwiebelmärkte. Nicht umsonst sind die goldenen Monate Erntezeit. Erntezeit, wieder so ein aufräumendes, abschliessendes Wort. Zum Teil stimmt es ja, denn auch wir botanischen Gärtner und Gärtnerinnen ernten jetzt. Allerdings vorrangig Saatgut einiger uns wichtigen Pflanzen, um sie mit anderen Gärten zu tauschen oder selber neu auszusäen. So schützen wir Bestände und erhalten Arten, welche uns am Herzen liegen. Eine schöne Aufgabe. Hier lassen sich nochmal ganz andere Wunder der Pflanzen beobachten. An Abschluss ist sowieso noch nicht zu denken. Für uns und die Arbeit im Garten ist noch mal Hochsaison. Herbst ist nicht nur Erntezeit, sondern vor allen Dingen Pflanzzeit. Das nächste, die nächsten Jahre dieser Kunstwerke auf Zeit wollen angelegt werden. Bevorzugt vor der Winterruhe.
Viele Pflanzen lieben den Herbst als Pflanzzeit. Sie bilden jetzt, in Vorbereitung auf ihre Ruhezeit, das Wurzelwerk noch mal stark aus. Kandidatinnen, die ausschliesslich im Herbst gepflanzt werden sollten, sind natürlich die im Frühjahr blühenden Zwiebeln: Tulpe, Narzisse, Schachbrettblume oder die vielen Zierlauch-Arten. Zwiebeln werden in grosser Fülle ungefähr doppelt so tief in den Boden gesetzt, wie sie selber gross sind. Auch viele Stauden und Laubgehölze bevorzugen, im Herbst gepflanzt zu werden. Pfingstrosen zum Beispiel. Sie brauchen, wenn sie im Frühjahr gesetzt werden, mit ihrem Wachstum fast doppelt so lange oder blühen nicht. Hier geben die Herbstknospen, die kleinen, roten, spitzkegeligen Triebe an den Knollen, die Pflanztiefe vor. Nur knapp am obersten Horizont der Erde sollten diese zu erahnen sein. Viele Iris, auch Schwertlilien genannt, bevorzugen ebenfalls den Herbst. Hier kommt es bezüglich der Pflanztiefe darauf an, mit welcher Art wir es zu tun haben. Die Vertreterinnen der Iris Germanica-Hybriden zum Beispiel möchten ihr Rhizom oberirdisch, also auf der Erde gesetzt haben, wohingegen die Iris Spuria-Hybriden tiefer in die Erde möchten.
Auch die wintergrünen Polsterstauden wie Schleifenblume und Gänsekresse legen jetzt noch einmal los und können nun vermehrt und gesetzt werden.

Schummeln im Herbst – Ein besonders guter Zeitpunkt zum Setzen ist der Herbst auch für kurzlebige, zweijährige Arten wie zum Beispiel die Königskerze. Diese Pflanzen bilden im ersten Jahr eine Blattrosette und überwintern in diesem Zustand. Geht es ihnen gut, blühen sie dann schon im darauffolgenden Jahr. Es ist also möglich, mit einer Herbstpflanzung zeitlich etwas zu schummeln und die Blüten schon im ersten Jahr bestaunen zu können.

Beete schonen – Doch wie immer gibt es natürlich auch Pflanzen, welche den Herbst als Pflanzzeit gar nicht mögen. Hierzu gehören zum Beispiel Spezialisten der alpinen Zone. Diese Experten schaffen es nämlich nicht mehr, rechtzeitig ihr Wurzelwerk tief genug in die Erde zu graben und sich genug auf den Winter vorzubereiten. Sicher ist aber, dass ein neu angelegtes Beet mit den sich auf den Winter vorbereitenden Bewohnerinnen, sollte so wenig wie möglich gestört werden. Besser wir verlegen also Skipiste und Curlingbahn an eine andere Stelle, denn ein Meter locker gefallener Schnee isoliert bis minus 20 Grad. Ein Meter zusammengetretener beziehungsweise -gefahrener Schnee nur noch bis minus 5 Grad. Ausserdem haben die zwar sehr kräftigen neuen Triebe es deutlich schwerer durch Packeis zu wachsen. Falls man sich der Grenzen des Beetes nicht sicher ist, hilft ein kleiner ‹Zaun› mit einer Schnur, um sich auch im Winter an die gesetzten Pflanzen zu erinnern und voller Vorfreude auf ihre Triebe im Frühjahr zu warten.

Glauben Sie uns, es ist im Frühjahr jedes Jahr aufs neue aufregender als jeder ‹Action-Thriller› immer wieder einen Blick auf die Beete zu werfen und zu beobachten, was da so passiert.»

Samen von Reiherschnäbeln (Erodium)

Die Samen der Reiherschnäbel (Gattung Erodium) besitzen einen gewundenen Schwanz, mit dem sie sich in die Erde bohren können.


Oktober 23 | Pflanze der Woche XVII

Fabian

Die Fackellilien sind entzündet

Aus den Bergen Südafrikas kommt eine ganz besondere Pflanzengattung in die europäischen Gärten. Die Fackellilien (Kniphofia) sind im Tal längst verblüht. Auf der Schatzalp im botanischen Garten stehen sie etwas kühler und noch in Blüte. Benannt sind sie nach J.H. Kniphof (1704–1763), einem Mediziner aus Erfurt. Im herbstlichen Sonnenlicht ehren sie ihren Trivialnamen mit leuchtenden Farben. Sie blühen über gelb, orange bis weisslich-grünlich und gar mit schwarzbraunen Blüten. Es gibt etwa 70Arten, von denen 47 aus Südafrika kommen.Die bei uns in den Bergen winterharten Arten, rund 20 an der Zahl, kommen alle aus den Drakensbergen, die meisten aus Lesotho. Sie wachsen dort meist an feuchten bis nassen Plätzen mit reichlich Sommerregen, vertragen aber auch trockenere Standorte. Als Gartenpflanzen haben sie vor allem in England, Neuseeland und den USA Karriere gemacht. Von dort aus sind viele Garten-Hybriden nach Europa gekommen. Das Bild zeigt die Wildart Kniphofia caulescens am Thomas Mann Platz auf der Schatzalp.

Kniphofia caulescens

Das Bild zeigt Kniphofia caulescens auf dem Thomas-Mann-Platz


Oktober 23 | Pflanze der Woche XVI

Fabian

Festtafeln für Fliegen

Die Doldenblütler (Apiaceae) sind in den Gärten immer noch zu wenig vertreten. Das liegt zum einen daran das sie einfach als Wiesen-Kerbel abgetan werden, welcher landläufig bekannt ist und zum anderen durch den grossen Riesen-Bärenklau in Verruf gekommen sind. Letzterer ist als invasiver Neophyt berühmt geworden. Dabei ist diese Pflanzenfamilie eine der wichtigsten für Tier und Mensch. Es sind meist wertvolle Futterpflanzen und regelrechte Festtafeln für Insekten aller Art. Gestalterisch lassen sie sich wunderbar in wiesenartige Pflanzungen einbringen. Durch die naturalistische Pflanzenverwendung gewinnen sie derzeit etwas an Bedeutung. Das Alpinum Schatzalp beherbergt ein sehr grosses Apiaceae-Sortiment. So auch einige Angelica, welche unseren BesucherInnen vielleicht an den Riesenbärenklau erinnern mögen und fälschlich so abgetan werden. Doch Vorsicht, die Familie beherbergt auch manch eine giftige Species. Hier sehen Sie ein Foto von einer kurzlebigen, also 2jährigen Art, aus O-Sibirien und N-China, Angelica gigas, sie ist nicht phototoxisch und besticht mit wunderschönen dunkelroten Blütenstand. Es ist eine Pflanze für frische und nasse Standorte.

Angelica gigas

Das Bild zeigt Angelica gigas


September 23 | Pflanze der Woche XV

Fabian

Eine botanische Herausforderung

Es sind etwa 700 verschiedene Allium Arten bekannt, viele von ihnen sind eine botanische Herausforderung. Allium? Nie gehört? Der Trivialname lautet Lauch. Sofort wird den meisten von uns wohl der Gedanke an Knoblauch, Bärlauch, oder Schnittlauch in den Sinn kommen. So gut wie alle Allium sind essbar, zumindest ist keiner giftig. Dem alpinen Gärtner fallen gleich haufenweise der zwergigen Arten für den Steingarten, oder das Alpinum ein. Allium gehören in die Familie der Amaryllidaceae, die Gattung kommt in der gesamten nördlichen Hemisphäre vor. Es gibt nur 5 bis 7 wirklich blau blühende Arten. Im Guggerbachtal Alpinum auf der Schatzalp blüht gerade noch, einer der schönsten und seltensten Allium Arten. Er kommt aus dem Himalaya, genauer aus Nepal und Sikkim wie auch den angrenzenden Ländern nordöstlich ausgerichtet. Er ist bis auf 4800 m ü. M. noch zu finden. Allium sikkimense ist, wie auf dem Bild zu sehen ebenso für Bläulinge interessant, sie naschen und übernachten gerne an der Pflanze.

Allium sikkimense

Das Bild zeigt Allium sikkimense


September 23 | Pflanze der Woche XIV

Fabian

Edles Weiss der Berge

Es gibt weltweit, geschätzt etwa 40 Arten Edelweiss, sie kommen ursprünglich aus dem tibetischen Hochland und haben sich in tausenden von Jahren die Gebirge der Nordhemisphäre erobert und sich an den Standorten angepasst.
Das heimische Leontopodium alpinum ist in Blütenhöhe, Zeitpunkt und auch in der Blütenform etwas variabel. Eine unserer schönsten Auslesen, im Alpinum Schatzalp, ist die gezeigte Auslese, welche noch bis in den Herbst hinein blüht. Durch die Eroberung der Alpen und deren Verfilmung, ist das Edelweiss weltberühmt geworden. Es heisst in allen Sprachen Edelweiss. Die Wildarten sind weltweit geschützte Pflanze. Zum Abschluss folgt der Text von Richard Rodgers aus The Sound of Music, Film mit Julie Andrews.

Edelweiß, Edelweiß
Jeden Morgen grüßst du mich
Klein und weiß, sauber und hell
Sie scheinen sich zu freuen, mich kennenzulernen
Schneeblüte, mögest du blühen und wachsen
Blühe und wachse für immer
Edelweiß, Edelweiß……
Segne meine Heimat für immer
Edelweiß, Edelweiß…….
Jeden Morgen grüßst du mich
Klein und weiß, sauber und hell
Sie scheinen sich zu freuen, mich kennenzulernen
Schneeblüte, mögest du blühen und wachsen
Blühe und wachse für immer
Edelweiß, Edelweiß……
Segne meine Heimat für immer

Leontopodium alpinum

Das Bild zeigt eine Auslese von dem heimischen Edelweiss


September 23 | Pflanze der Woche XIII

Fabian

Vielfalt sorgt für Vielfalt

Es gibt weltweit etwa 500 verschiedene Flockenblumenarten, sie gehören zu den Asterngewächsen. Eine der wichtigsten für die Insekten ist sicherlich die gewöhnliche Skabiosen-Flockenblume.
Centaurea scabiosa wird gerne von Tagfaltern angenommen. Hier wird sie von den silbergrünen Bläulingen besucht. Das Weibchen ist etwas grösser und an der braunen Oberseite zu erkennen.
Einer der wichtigsten Grundlagen für eine hohe Insektenpopulation ist die Vielfalt der Arten. Im Guggerbachtal Alpinum, auf der Schatzalp, finden wir dadurch einen enorm hohen Falterbesatz.
Wir gehen manche Tage geradezu durch Wolken von Schmetterlingen.
Die Flockenblume ist als heimische an Wegrändern, in Halbtrockenrasengesellschaften auf Kalk wachsende Art, bestens für das warme Klima geeignet.
Sie wird je nach Standort 30 bis 150 cm hoch und erfreut uns mit ihren Blüten von Juli bis in den Früherbst hinein.

Skabiosen-Flockenblume mit silbergrünen Bläulingen

Das Bild zeigt Centaurea scabiosa mit silbergrauen Bläulingen


September 23 | Pflanze der Woche XII

Fabian

Bodyguards auf der Schatzalp

Schöne Pflanzenkombinationen die auch langfristig funktionieren sind gefragt. Im „Big Five Garten“ sehen wir Clematis orientalis mit Geranium Wallichianum-Hybr. ‚Crystal Lake‘ vergesellschaftet.
Es geht um mehr als nur um Schönheit, diese Kombination erfreut uns schon einige Jahre. Die Geranium wallichianum kommen aus Nepal und wachsen dort in lichten Wäldern, an Waldrändern und im Gestrüpp auf Wiesen. Sie können in Europa im Winter bei Kahlfrösten auch schon mal ausfallen.
Aber mit einem Bodyguard wie den Clematis orientalis sind sie geschützt. Die Triebe der Clematis legen sich auf die im Spätherbst einziehenden Storchschnäbel und sorgen so für deren Winterschutz, auch wenn es einmal nicht so viel Schnee gibt.

Geranium mit Bodyguard

Das Bild zeigt Geranium Wallichianum-Hybride ‚Crystal Lake‘ mit Clematis orientalis


August 23 | Pflanze der Woche XI

Fabian

Die Wetterdisteln

Die Wetterdisteln schliessen ihre Blüten, bei Regen und zunehmender Bewölkung, welch passender Name. Sie schützen so ihre Samen die bereits heranreifen.
Wir kennen unsere heimischen Carlina acaulis, auch Silberdistel genannt, sie wachen in unsere Gegend, meist am Wegesrand und Waldsäumen und vertragen enorme Trockenheit. Welche Freude, nicht nur für die Insekten. Sie stehen übrigens unter Naturschutz. Die Schwester der Silberdistel, wie sollte es auch anders sein, ist die Golddistel. Sie kommt aus den gebirgigen Zonen des südlichen Mitteleuropas und verlangt ebenso heisse, trockene, kalkige Standorte. Ihr Name lautet Carlina acanthifolia, übersetzt die acanthusblättrige Distel.
Es handelt sich hier im Gegensatz zur Carlina acaulis um eine monokarpe Art. Sie stirbt also nach der Samenreife. Und muss, will man sie behalten, immer wieder nachgezogen werden.

Carlina acaulis

Das Bild zeigt Carlina acaulis (Silberdistel)