Month: Juli 2024

Juli 24 | Pflanze der Woche IX

Month: Juli 2024

In den blühenden Schatzalpwiesen

sehen wir zur Zeit, aus den mediterranen Bergwiesen kommend, auch einige Storchenschnabel- Arten.
Geranium ibericum subsp. ibericum aus der Nordost-Türkei, gehört auch dazu, sie ist eine bis etwa 60 cm hoch werdende, reichblühende, horstartig wachsende Rabatten und Wiesenpflanze.
Sie stellt ihre grossen schräg nach oben gerichteten blauvioletten Blüten, welche mit rotvioletten Adern durchzogen sind zur Schau. Die Auslese wurde einst vom Mitbegründer des Alpinum Schatzalp,
Hans Frei und der bekannten Staudengärtner-Legende Hans Simon gefunden.
Sie gaben dem Geranium den passenden Namen ‚Vital‘, denn sie setzt sich auch in der Wiesenkonkurrenz mit hartnäckigen Wildkräutern durch und blüht jedes Jahr zuverlässig.

Geranium ibericum subsp. ibericum 'Vital'

Geranium ibericum subsp. ibericum ‚Vital‘


Juli 24 | Pflanze der Woche VIII

Month: Juli 2024

Sensible subalpine Arten

Bei den alpinen Arten geht es meist nicht um die Grösse, sondern eher um das Gegenteil, umso höher wir in den Bergen kommen um so kleiner werden die Pflanzen.
Das ist nun besonders in den Spalten und Tuffsteingärten im Alpinum Schatzalp zu sehen. Bei einigen dieser Pflanzen muss man regelrecht auf die Knie fallen um sie begutachten zu können und um Blüten zu sehen die Lupe auspacken.
Das schärft das Verständnis möglichst auf den Wegen zu bleiben und nicht querfeldein zu laufen, eine zarte Glockenblume oder einer der vielen Polsterpflanzen sind schnell zertreten. Vieler dieser Polster sind extrem Druckempfindlich, bedenke das es meist viele Jahre braucht bis ein schönes Polster entstanden ist, schon das mit den Fingern drücken oder den Wanderstock hineinstecken bringt sie um. Arenaria lithops, das Sandkraut, gehört zu solchen Arten, sie kommt aus den Spanischen Gebirgen zu uns

Arenaria lithops

Arenaria lithops – Sandkraut


Juli 24 | Selbst gemachte Blumenpracht

Month: Juli 2024

Selbst gemachte Blumenpracht

Wem ist der bunte Blühstreifen gleich neben dem Kirchner Museum noch nicht aufgefallen?
Im Bemühen um mehr Biodiversität wurde dort im Herbst 2022 ein sich selbst erhaltendes Blumenbeet gepflanzt.
Und es geht weiter.

Schon früh, als sich die restliche Vegetation gerade erst auf den Frühling einzustellen begann, machte das aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Verein Alpinum Schatzalp, «Green Up» und dem Kirchner Museum entstandene Beet mit den ersten Frühblühern auf sich aufmerksam. Jetzt, da der Rasen daneben in eintönigem Grün daherkommt, wetteifern roter Klatschmohn, weisse Margeriten, blauer Natternkopf und duftendes Mädesüss um Aufmerksamkeit. Jene des vielfältigen, surrenden und krabbelnden Insektenlebens zwischen den Stängeln ist ihnen bereits sicher. Die Reaktionen der Passanten verraten, dass es auch an menschlicher Freude nicht fehlt. «Als Nächstes werden die zarten pfirsichblättrigen Glockenblumen und die auch ‹Bienenfreund› genannten Rainfarn-Phazelien die Blüten öffnen», kommentiert Fabian Reppel das Geschehen. Der Obergärtner im Alpinum Schatzalp zeichnet verantwortlich für die blühende Vielfalt und gestaltete eben erst mit Freiwilligen des «Service Civil International», die jedes Jahr während zwei Wochen
auf der Schatzalp Hand anlegen, ein zweites Beet. «Die Verantwortlichen des Kirchner Museums hatten solche Freude am ersten aufgewerteten Streifen, dass sie uns darum baten, einen weiteres Beet anzulegen», erzählt Reppel. Diese Pflanzung liegt unmittelbar neben dem Museumseingang. Sie soll eine etwas andere Vegetation beherbergen und gleichzeitig
strukturierter sein als der Blühstreifen. «Wir zogen auch hier den Rasen ab, mischten die Erde mit Sand und etwas Kübelpflanzensubstrat, um sie magerer zu machen, und gaben oben drauf eine Kiesschicht, die für eine gute Wasserführung sorgt.» Hier wurde eine steppigere, trockenere Umgebung geschaffen, in der vor allem Pflanzen wie heimischer Oregano, Wittwenblumen, Blutstorchenschnabel und verschiedene Wolfsmilchgewächse gedeihen sollen. «Einige Gräser dazwischen sorgen für zusätzliche Struktur und Leichtigkeit.» Hier wie dort sollen die Beete grundsätzlich selbsterhaltend sein und mit einem Minimum an Pflege auskommen. Wilder Zuwachs ist dabei ausdrücklich erwünscht. Gegossen werden muss nach der Einwachsperiode ohnehin nicht mehr. Lediglich einige Tulpen- und Lauchzwiebeln werden im Herbst zusätzlich gesetzt. «Obwohl das erste Beet unter der Belastung durch die Bauten während des WEF sehr gelitten hatte, wendeten wir bisher keinen ganzen Tag für dessen Pflege auf», beschreibt Reppel den Ansatz.

Arkadenplatz

Dieses Wissen und Können ist anderenorts nicht unbemerkt geblieben, und der Verein Alpinum Schatzalp wurde von der Gemeinde angefragt. Dieses Mal ging es um die Gestaltung von vier Pflanzkübeln auf dem Arkadenplatz. Auf einem Substrat, wie es auch für Dachbegrünungen verwendet wird, wurden zwei von ihnen im Stil alpiner Matten mit Enzian, Edelweiss, Männertreu und anderen hochalpinen Pflanzenarten eher karg gestaltet. Die beiden anderen sollen im ersten Jahr mit vorwiegend einjährigen Sommerblumen wie Eisenkraut, Skabiosen und Prachtkerzen an vielgestaltige Wiesen er-
innern. Im zweiten Jahr soll sich dann die überdauernde Bepflanzung aus Phlox, Taglilie, Iris und anderen durchsetzen. Auch hier will Reppel mit einem Minimum an Pflege auskommen. «Im Herbst werden wir alles zurückschneiden und drüber schauen. Das ist alles.» So will der Verein die vorhandene, andere gärtnerische Kompetenz aufzeigen und vorführen, dass ein nachhaltiges Gärtnern auch in der Stadt möglich ist.

Pflanzgefäss Arkadenplatz

Beet am Kirchner Museum


Juli 24 | Pflanze der Woche VII

Month: Juli 2024

Wer wird denn gleich schwarz Sehen?

Weisse Blüten, zum Beispiel die der Madonnenlilie, symbolisieren Reinheit und Keuschheit, doch was symbolisieren schwarze Blüten? Die Interpretationen von schwarz blühenden Pflanzen sind individuell und vielschichtig, sie gehen von unheimlich über Trauer bis zur puren schwarzen Eleganz. Damit unterstützen sie unser Gemüt in den jeweiligen Stimmungen.
Schwarze Blüten sind meist etwas ganz Besonderes, doch sind sie wirklich schwarz, oder sehen wir nur schwarz? Schauen wir genau hin, entdecken wir, dass die Blüten meistens dunkelblau, dunkelviolett, oder dunkelrot sind. Durch eine Überlagerung der Farbstoffe in den Zellzwischenräumen erscheinen sie
jedoch schwarz. Wer es nicht glaubt, schaue sich die Blüten im Gegenlicht an oder löse ein Blütenblatt in Alkohol auf, und schon erscheint die wirkliche Farbe.
Auf der Schatzalp blühen gerade die Iris Barbata-Elatior-Hybriden, wir nennen sie die Hohe Bartiris. Es gibt sie in Tausenden von Farbvarianten mit so interessanten Namen wie «Night Owl» oder «Before the Storm».
Es lohnt sich, auf die Schatzalp zu kommen und nachzuschauen, was da alles blüht.

Iris Barbata-Elatior-Hybride "Old Black Magic"

Hohe Bartiris – Iris Barbata-Elatior-Hybride „Old Black Magic“


Juni 24 | Pflanze der Woche VI

Month: Juli 2024

Faszinierende Orchideen

Es gibt etwa 50 verschiedene Frauenschuh-Arten, sie kommen aus Nord-, Mittel, und Ost- Europa, sowie aus Nord-Amerika und Asien. Botanisch heissen sie Cypripedium. Aus dem Himalaya, dem Grossraum Tibet stammt C. tibeticum, es gibt einige Unterarten und Formen, in verschiedenen Farbtönen, doch kaum einer fasziniert die Gäste so wie die Stammart, Cypripedium tibeticum subsp. tibeticum. Ihre relativ grossen Blüten in Weinrot zum Teil ins schwärzliche gehend, sind eine wahre Augenweide. Diese Kostbarkeiten sind Wald, oder Waldrandpflanzen, welche mit Pilzen in Symbiose leben.
Im Himalaya kommen sie noch auf über 4500 m.ü.M. vor. Es sind also Gebirgspflanzen die sich den rauen Gebirgsklima besten angepasst haben.

Cypripedium tibeticum

Tibetischer Frauenschuh – Cypripedium tibeticum