Month: Juni 2022

Juni 22 | Garten-News Teil II

Month: Juni 2022

Die Familie der Päonien

Nach dem Regen ist der Garten kaum mehr wieder zu erkennen. Zum Teil ist das, weil viele neue Pflanzen gesetzt wurden, die nun das erste Mal auf der Schatzalp blühen. Andere sind nun gut eingewachsen und blühen so reich wie noch nie zuvor. Dazu gehören auch die Pfingstrosen.

Im Alpinum interessiert man sich besonders für die Wildarten der Päonien, wie sie botanisch heissen. Alle kommen in Gebirgsregionen vor, von den Südalpen bis nach Ostasien. Auf der Schatzalp bekannt sind um die 35 Arten, darunter viele krautige (staudige) und auch verholzende Arten. Einige stehen nun in Blüte, andere in Knospen. Die Pfingstrose hat den Namen «Prachtstaude» für die grossblumigen Stauden wohl mitgeprägt.

Die Pfingstrose «Paeonia mairei» mit einem einheimischen Frauenschuh im Hintergrund

Das Bild zeigt die seltene «Paeonia mairei», eine besonders schön rot blühende Form. Sie wurde zu Ehren eines französischen Missionars, Père Edouart-Ernest Marire, benannt, der sie 1913 entdeckte. Sie kommt aus den Bergen Tibets und Zentralchinas. Die meisten Pflanzen blühen rosa und die Freude über dieses rot blühende Individuum ist sehr gross.


Juni 22 | Garten-News Teil I

Month: Juni 2022

Jede Jahreszeit hat ihre ganz eigenen Reize

Um diese Zeit blühen mancherorts die Wiesen, so wie wir uns das wünschen. Die Orchideenwiesen sind gerade besonders attraktiv. Da, wo Gülle ausgebracht wurde, sind auf Dauer keine Orchideen mehr zu finden. Hier ist der Löwenzahn zur Zeigerpflanze für überdüngte Wiesen geworden.

Die farbenfrohe Pracht der Wiesen erfreut nicht nur Botaniker-Herzen

Die gerne etwas feuchter stehenden Dactylorhiza majalis (Breitblättriges Knabenkraut) stehen nun in der Hochblüte. Auch wenn diese Art bei uns weit verbreitet ist, steht sie wie alle Orchideen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht gepflückt und schon gar nicht ausgegraben werden. Das Betreten der Wiesen sollte mit äusserster Vorsicht und am besten gar nicht passieren. Leider haben das nicht alle Zeitgenossen verinnerlicht!

Auf der Schatzalp darf übrigens gar nichts gepflückt werden. Auch die auf den Bildern zu sehenden Nachbarpflanzen stehen – wie bei uns in den Schatzalpwiesen – nun in voller Blüte. Da gibt es die Trollblumen (Trollius europaeus), diverse Hahnenfüsse (Ranunculus), das hübsche Alpenmass-liebchen (Aster bellidiastrum), die Wollgräser (Eriophorum), die übrigens auch unter Schutz stehen und der hübsche Alpenhelm (Bartsia alpina), um nur ein paar der Schönheiten zu nennen.

Es ist immer wieder spannend, sich mit den Wiesenpflanzen zu beschäftigen und Analogien aus den Pflanzengesellschaften für die Gärten zu finden. Die moderne Pflanzenverwendung hat sich schon lange dem Thema verschrieben und arbeitet es als Freiflächengestaltung auf. Viele unserer heimischen Pflanzen haben den Weg in die Sortimente der Gärtnereien und damit auch in die Gärten gefunden, dennoch sollten sie bedacht und nicht wahllos irgendwo gepflanzt werden. Schon gar nicht Orchideen, denn es handelt sich hier meist um Kulturformen, meistens um Hybride, also Kreuzungen, die in der Natur nichts verloren haben.